Der Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit. Richtig tolles Ding und die ideale Starthilfe für deine Existenzgründung. Was aber, wenn du die Voraussetzungen nicht erfüllst (z.B. kein ALG 1 bekommst) oder dein Antrag auf Gründungszuschuss abgelehnt wurde?
Jetzt heißt es: Keine Panik. Der Gründungszuschuss ist zwar nützlich, bei Weitem aber nicht die einzige Möglichkeit zur Finanzierung deiner Geschäftsidee. In diesem Artikel schauen wir uns an, welche tollen Alternativen es zum Gründungszuschuss vom Arbeitsamt gibt und helfen dir, dich für die beste Option für dein Business zu entscheiden.
Gründungszuschüsse sind eine Form der finanziellen Unterstützung für Existenzgründer, die von der Arbeitslosigkeit bedroht sind oder Arbeitslosengeld 1 beziehen und einen bestehenden Anspruch auf Arbeitslosengeld haben. Sie sollen Gründern helfen, ihre Geschäftsidee umzusetzen und ihre Selbstständigkeit in der Startphase der Gründung zu finanzieren.
Der Gründungszuschuss vom Arbeitsamt ist eine spezielle Form der finanziellen Unterstützung zur Existenzgründung, die von der Bundesagentur für Arbeit angeboten wird. Dieser Zuschuss richtet sich an Empfänger von Arbeitslosengeld I (ALG I), die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen möchten. Der Gründungszuschuss wird für maximal 15 Monate gewährt und beträgt 300 Euro pro Monat. Phase 1 beinhaltet das Arbeitslosengeld + 300 Euro. Die Phase 2 sind dann für weitere 9 Monate 300 Euro.
Um den Zuschuss zu erhalten, müssen Existenzgründer ein schlüssiges Geschäftskonzept vorlegen und nachweisen, dass sie die notwendigen fachlichen und persönlichen Voraussetzungen für die Selbstständigkeit erfüllen. Um den Gründungszuschuss beantragen zu können, müssen Gründer eine Tragfähigkeitsbescheinigung vorlegen und eine realistische Aussicht auf Erfolg für ihre Selbstständigkeit nachweisen. Der Gründungszuschuss hilft dabei, die finanzielle Unsicherheit in der Anfangsphase zu überbrücken und bietet eine solide Grundlage für den Aufbau des eigenen Unternehmens.
In Deutschland gibt es einige Fördermöglichkeiten für Existenzgründer, an Geld zu gelangen, einige staatlich, andere nicht. Es gibt verschiedene Arten von Zuschüssen, wie den Gründungszuschuss und Innovationszuschüsse, die unter bestimmten Bedingungen und für spezifische Zielgruppen verfügbar sind. Und keine Sorge: Deine Großmutter musst du nicht verkaufen!
Kredite für Gründer und Startups
Eigenkapitalfinanzierung und Risikokapital
Crowdfunding
Zuschüsse und Förderungen auf Landesebene
Förderung durch spezielle Förderprogramme
Schauen wir uns die verschiedenen Alternativen mal genauer an.
Ein Klassiker unter den Finanzierungsformen für Startups sind Kredite. Besonders bekannt und attraktiv sind hier der KfW-Gründerkredit und Förderkredite der Landesbanken. Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bietet verschiedene Programme an, die speziell auf die Bedürfnisse von Gründern zugeschnitten sind und mit niedrigen Zinsen und anderen attraktiven Konditionen punkten. Darüber hinaus spielen die Förderbanken der Länder eine entscheidende Rolle, da sie spezifische Fördermittel, Förderkredite und Programme bereithalten, die günstige Konditionen im Vergleich zu klassischen Geschäftsbanken anbieten.
Um in den Genuss eines KfW-Gründerkredits (ERP-Gründerkredit – StartGeld (067)) zu kommen, musst du einige Voraussetzungen erfüllen. Du musst:
Ein schlüssiges Geschäftskonzept vorweisen können
Sicherheiten bieten, um das Risiko für deine Hausbank zu minimieren (allerdings nicht ganz so streng, das die Förderbanken 80 Prozent des Haftungsrisikos der Hausbank übernehmen)
Einen detaillierten Finanzplan vorlegen.
Die Zinsen für diese Kredite sind häufig niedriger als bei herkömmlichen Bankkrediten, was sich positiv auf deine monatlichen Belastungen auswirkt. Die Rückzahlungsmodalitäten sind flexibel gestaltet, sodass du sie an deine finanzielle Situation anpassen kannst.
Den Kredit selbst beantragst du nicht direkt bei der KfW sondern bei deiner Hausbank, also bei einer "normalen" Bank. Wie das genau funktioniert, erfährst du auf der Seite der KfW, bei deinem Bankberater oder bei uns im persönlichen Erstgespräch / Existenzgründerseminar.
Förderkredite von Landesbanken funktionieren ähnlich wie die KfW-Programme, wobei die Konditionen und Förderbedingungen je nach Bundesland variieren. Ein Besuch auf den Websites deiner jeweiligen Landesbank hilft dir, einen Überblick zu bekommen.
Im Gegensatz zu Krediten, bei denen du dir Geld leihst und es mit Zinsen zurückzahlst, bedeutet Eigenkapitalfinanzierung, dass Investoren Kapital in dein Unternehmen investieren und im Gegenzug Anteile an deinem Unternehmen erhalten. Das Risiko für die Investoren ist höher, aber dafür auch die potenzielle Belohnung.
Business Angels sind in der Regel erfahrene Unternehmer oder wohlhabende Einzelpersonen, die nicht nur Geld, sondern auch wertvolle Expertise und Kontakte in dein Unternehmen einbringen. Business Angels investieren oft in einer sehr frühen Startup-Phase und können dir durch die schwierigen Anfangsjahre helfen.
Venture Capital (VC)-Firmen, auch bekannt als Venture Capital Gesellschaften, investieren in vielversprechende Startups mit hohem Wachstumspotential. Diese Gesellschaften steigen in der Regel erst in späteren Phasen der Unternehmensentwicklung ein und unterscheiden sich damit von Business Angels. Im Gegenzug für ihr Kapital verlangen sie oft größere Anteile am Unternehmen und ein Mitspracherecht in wichtigen Entscheidungsprozessen. VCs sind besonders interessant für Startups, die schnell skalieren möchten.
Crowdinvesting funktioniert ähnlich wie Crowdfunding, aber anstatt eines Produkts investieren die Unterstützer gegen Beteiligungskapital. Bekannte Plattformen sind Companisto oder Seedmatch.
Crowdfunding-Plattformen wie Kickstarter und Startnext sind nicht nur eine tolle Finanzierungsmöglichkeit. Weil du dein Projekt einer breiten Öffentlichkeit vorstellst und um finanzielle Unterstützung bittest, bekommst du auch gleich eine Idee, wie viele Menschen an deinem Angebot interessiert sind. Auf der Crowdfunding-Plattform gibt es zudem meist die Möglichkeit, direkt mit möglichen Interessenten in Kontakt zu treten. Nutze sie!
Großer Vorteil beim Crowdfunding: Du musst das Geld nicht immer zurückzahlen. Stattdessen gibst du deinen Geldgebern zum Beispiel kleine Geschenke, z.B. eine erste Version deines neuen Produkts. Die häufig genutzten Crowdfunding Modelle sind Vorverkauf (dein Produkt), Spenden (Unterstützung ohne Gegenleistung), Crowdinvesting (Rendite als Rückzahlung), Crowdlending (ähnlich einem Kredit)
Der Schlüssel zum Erfolg beim Crowdfunding liegt in einer überzeugenden Präsentation und in der Kommunikation mit deinen Unterstützern. Ein tolles Video, eine klare Beschreibung deines Projekts und attraktive Belohnungen für die Crowd sind entscheidend. Bedenke aber auch die Risiken: Wenn du dein Finanzierungsziel nicht erreichst, bekommst du kein Geld. Und: Auch wenn du sehr viele Unterstützer findest, heißt das nicht automatisch, dass dein Projekt ein Hit wird. Trotzdem ist Crowdfunding eine spannende und niedrigschwellige Option für viele Startups.
Neben dem Gründerzuschuss stehen für junge Unternehmen auch zahlreiche regionale Förderprogramme zur Verfügung. Das EXIST-Gründerstipendium ist ein Beispiel dafür. Es richtet sich an Hochschulabsolventen und Wissenschaftler und bietet finanzielle Unterstützung sowie Coachingangebote. Auch die regionalen Industrie- und Handelskammern (IHK) bieten verschiedene Programme, die dir helfen, deine Gründungsidee umzusetzen.
Der größte Vorteil regionaler Programme ist ihre Nähe zu den lokalen Gegebenheiten. Oftmals kennen die Förderstellen die Region besonders gut und können dich spezifisch unterstützen. Zudem sind die Hürden für die Antragstellung häufig niedriger als bei bundesweiten Programmen.
Bootstrapping ist eine Finanzierungsart, bei der du dein eigenes Geld in dein Unternehmen investierst. Das kann durch Ersparnisse, persönliche Kredite oder andere private Mittel geschehen. Diese Methode ermöglicht es dir, dein Startup ohne externe Investoren zu finanzieren und somit die volle Kontrolle zu behalten. Für Personen in Arbeitslosigkeit, die ein Unternehmen gründen möchten, gibt es spezielle Förderprogramme und Zuschüsse, die ihre unternehmerischen Ambitionen unterstützen können.
Vorteile von Bootstrapping:
Unabhängigkeit: Du bist nicht auf externe Investoren angewiesen und kannst alle Entscheidungen selbst treffen.
Flexibilität: Du kannst schnell auf Marktveränderungen reagieren, ohne auf die Zustimmung von Investoren warten zu müssen.
Kostenkontrolle: Da du dein eigenes Geld einsetzt, hast du einen besseren Überblick und Kontrolle über die Ausgaben deines Unternehmens.
Nachteile von Bootstrapping:
Begrenztes Wachstum: Ohne externe Mittel kannst du meist nicht so schnell wachsen, wie es mit mehr Kapital möglich wäre.
Höheres Risiko: Du trägst das volle finanzielle Risiko, falls dein Unternehmen scheitert.
Bootstrapping ist eine tolle Option für junge Unternehmen, die ihre Unabhängigkeit bewahren und ihre Kosten im Griff behalten wollen. Hier braucht es jedoch eine besonders sorgfältige Planung.
Eine weitere beliebte Finanzierungsquelle für Start-ups ist das eigene Umfeld, also Familie und Freunde. Diese Art der Finanzierung kann in Form von Darlehen oder Investitionen erfolgen.
Vorteile von Family & Friends:
Günstige Konditionen: Die finanziellen Bedingungen sind oft flexibler und günstiger als bei externen Investoren.
Vertrauen: Die Unterstützung durch Familie und Freunde stärkt das Vertrauen in dein Unternehmen und kann zusätzliche Motivation bieten.
Flexibilität: Dein Umfeld kann schneller und flexibler auf deine Bedürfnisse reagieren als institutionelle Investoren.
Nachteile von Family & Friends:
Konflikte: Finanzielle Angelegenheiten können zu Spannungen und Konflikten führen, besonders wenn das Unternehmen nicht wie geplant erfolgreich ist.
Begrenztes Wachstum: Die finanziellen Mittel aus dem eigenen Umfeld sind oft begrenzt, was das Wachstum deines Start-ups begrenzt.
Die Finanzierung durch Familie und Freunde kann eine wertvolle Starthilfe sein, birgt jedoch auch das Risiko persönlicher Konflikte. Klare (idealerweise schriftlich festgehaltene!) Vereinbarungen und eine transparente Kommunikation helfen, Konflikten zu begegnen.
Inkubatoren sind Organisationen, die junge Unternehmen in der frühen Phase unterstützen, indem sie ihnen Ressourcen und Know-how zur Verfügung stellen. Sie helfen dir, deine Geschäftsidee zu entwickeln und marktreif zu machen.
Vorteile von Inkubatoren:
Ressourcen: Zugang zu Büroflächen, technischer Ausstattung und manchmal sogar zu Personal.
Know-how: Unterstützung durch erfahrene Mentoren und Experten, die dir helfen, deine Geschäftsidee zu verfeinern.
Netzwerk: Zugang zu einem Netzwerk von Investoren, Kunden und Partnern, das dir beim Aufbau deines Unternehmens helfen kann.
Nachteile von Inkubatoren:
Konkurrenz: Du teilst die Ressourcen und die Aufmerksamkeit der Mentoren mit anderen Jungunternehmern.
Abhängigkeit: Eine zu starke Abhängigkeit von den Ressourcen und dem Know-how des Inkubators kann die Eigenständigkeit deines Unternehmens beeinträchtigen.
Inkubatoren sind ideal für Unternehmer, die Unterstützung bei der Entwicklung ihrer Geschäftsidee benötigen und von einem starken Netzwerk profitieren möchten.
Acceleratoren funktionieren ähnlich wie Inkubatoren. Der Begriff kommt aus dem Englischen und heißt so viel wie "Beschleuniger". Ein Unternehmens-Accelerator hilft bei der Finanzierung und bietet Beratung und Netzwerkoptionen. Während Inkubatoren für ganz frische Geschäftsideen gedacht sind, fördern Accelatoren schon etwas weiter gereifte Ideen und Konzepte.
Beratungsförderung und Existenzgründungsberatung sind wichtige Instrumente für Existenzgründer, um ihre Geschäftsidee zu entwickeln und umzusetzen.
Durch professionelle Beratung können Gründer ihre Stärken und Schwächen besser erkennen, klare Ziele definieren und eine fundierte Strategie entwickeln. Beratungsangebote umfassen oft auch Unterstützung bei der Erstellung von Businessplänen, Finanzierungsstrategien und Marketingkonzepten.
Darüber hinaus bieten sie wertvolle Einblicke in rechtliche und steuerliche Aspekte der Unternehmensführung. Eine gute Beratung kann die Erfolgschancen eines Unternehmens erheblich steigern und dazu beitragen, typische Fehler in der Gründungsphase zu vermeiden. Existenzgründer sollten daher die Möglichkeiten der Beratungsförderung nutzen, um bestmöglich auf die Herausforderungen der Selbstständigkeit vorbereitet zu sein.
Die richtige Finanzierungsquelle hängt von vielen Faktoren ab, wie der Phase deines Unternehmens, deinem Kapitalbedarf und deinem Risikoprofil. Es gibt viele verschiedene Optionen für die Start Up Finanzierung, die sich natürlich auch kombinieren lassen. Während Kredite gut sind für etablierte Geschäftsmodelle, eignet sich die Eigenkapitalfinanzierung eher für innovative und risikoreiche Vorhaben. Crowdfunding ist perfekt für kreative Projekte mit breitem Publikum, während regionale Zuschüsse ideal sind, wenn du lokal durchstarten möchtest.
Eine professionelle Gründungsberatung hilft dir, einen Überblick über die Optionen zu bekommen, die für dich zur Verfügung stehen und zu dir und deinem Unternehmen passen. Außerdem erhältst du Unterstützung beim Stellen von Anträgen und der Erstellung wichtiger Unterlagen (z.B. deinem Businessplan).
Du siehst, es gibt viele Wege, deine Geschäftsidee zu finanzieren. Selbst wenn du keine Millionen Euro für deine Geschäftsidee benötigst - Fördermittel und Beihilfen helfen dir, die Anfangsphase gelassener anzugehen. Gerade am Anfang ist deine Unternehmung von vielen Unsicherheiten geprägt. Eine solide Finanzierung gestattet dir, nicht direkt aufgeben zu müssen, wenn die Startphase etwas länger dauert als geplant.
Ob Kredite, Eigenkapital, Crowdfunding oder regionale Förderungen – jede Variante hat ihre eigenen Vorteile und Herausforderungen. Wichtig ist, dass du gut informiert und vorbereitet bist, um die beste Option für deine Startup-Finanzierung zu finden.
Ein projekt von www.gruender-zentrum.de
Wir sind zertifiziert für Maßnahmen über die Agentur für Arbeit und dem Jobcenter.
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Sehr interessant und angenehme lockere Atmosphäre im Seminar. Die Auswahl der Themen deckt in der Breite alles Relevante ab. Für eine erste Beratung auch im Tiefgang genau richtig, da sich zum Glück nicht direkt in rechtlichen oder steuerlichen Details verzettelt wird.